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Nick Kaisergestorben am 18. Februar 2024

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Ein Jahr ohne dich, Papa. Ein Jahr ohne dein Lachen, ohne deine Sprüche, ohne dein unglaubliches Talent in der Küche. Ein Jahr ohne deine Umarmungen, ohne deine Ratschläge, ohne dein unermüdliches Beschützen und Umsorgen. Ein Jahr, das sich manchmal endlos angefühlt hat, manchmal wie ein Wimpernschlag, aber immer mit diesem einen Gefühl…du fehlst.

Ich frage mich oft, wie das sein kann. Wie die Welt sich einfach weiterdreht, während in mir so vieles stehen geblieben ist. Wie Tage vergehen, ohne dass du da bist, um sie mit deinem Humor, deiner Wärme und deiner unvergleichlichen Art zu füllen. Denn du warst nicht einfach nur mein Papa – du warst das Herz unserer Familie. Der, der immer wusste, was zu tun ist. Der, der für jedes Problem eine Lösung hatte, selbst wenn sie manchmal nur aus einem lockeren Spruch bestand.

„Ach Alina, das wird schon!“ – das war eine deiner Standardantworten. Und meistens hattest du recht. Aber diesmal weiß ich nicht, ob es wirklich „schon wird“. Denn ohne dich ist einfach alles anders.

Du warst nicht nur ein begnadeter Koch – nein, du warst ein echter Künstler am Herd. Dein Essen war mehr als nur Nahrung, es war Trost, es war Liebe, es war Heimat. Selbst das einfachste Gericht wurde durch deine Hände zu etwas Besonderem. Und wenn es jemand gewagt hat, deine Art zu kochen infrage zu stellen, hast du nur gelacht und gesagt: „Mach das erstmal nach!“ Und natürlich hatten wir danach keine Argumente mehr, denn es hat immer geschmeckt. Unfassbar gut. Ich schwöre, selbst dein Rührei hatte irgendwas Magisches an sich.

Ich vermisse es, mit dir am Tisch zu sitzen, während du voller Stolz dein neuestes kulinarisches Meisterwerk präsentiert hast. Ich vermisse die Gespräche, die dabei entstanden sind – mal tiefgründig, mal albern, aber immer echt. Und ich vermisse dein zufriedenes Lächeln, wenn du gesehen hast, dass wir mit vollem Mund genickt haben, weil es wieder mal perfekt war.

Aber Papa, du warst nicht nur unser Chefkoch, du warst auch der größte Entertainer. Dein Humor war einzigartig. Du konntest jede Situation auflockern, konntest uns zum Lachen bringen, selbst wenn uns eigentlich nicht danach war. Manchmal mit einem klugen Spruch, manchmal mit einem völlig bescheuerten Witz – und manchmal einfach nur mit deiner unverwechselbaren Art, dich über dich selbst lustig zu machen.

Ich wünschte, ich könnte noch einmal mit dir lachen. Noch einmal mit dir über deine neuesten „Weisheiten“ diskutieren. Noch einmal dein trockenes „Hab ich’s doch gesagt!“ hören, wenn du mal wieder mit einem simplen Satz recht hattest.

Aber weißt du was? Ich höre dich trotzdem noch. In meinem Kopf, in meinen Erinnerungen, in all den Momenten, in denen ich mich frage, was du wohl jetzt sagen würdest. Und ich bin mir sicher: Du würdest mir raten, weiterzumachen. Stark zu bleiben. Aber auch, nicht zu vergessen, dass das Leben schön ist – selbst wenn es manchmal verdammt schwer fällt.

Trotzdem, Papa … es fehlt was. Du fehlst. Und es gibt keinen Tag, an dem ich das nicht spüre. Kein Essen schmeckt mehr so gut wie deins, kein Witz bringt mich so sehr zum Lachen wie deine, und kein Rat fühlt sich so richtig an wie deine Worte.

Ich wünschte, ich könnte dich noch einmal umarmen, noch einmal dein Lachen hören, noch einmal mit dir am Tisch sitzen und über Gott und die Welt quatschen. Aber bis wir uns wiedersehen, hoffe ich, dass du da oben eine riesige Küche hast, in der du die Engel bekochst und ihnen beibringst, wie man das perfekte Steak brät. Und dass du dabei mit einem kalten Bier (oder deinem furchtbaren Pfeffi, den nur du mochtest) auf uns herunterschaust und weißt, dass wir dich niemals vergessen.

Ich liebe dich, Papa. Und ich vermisse dich – jeden Tag ein bisschen mehr.